Postkutschenfahrten
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Mit der Postkutsche von Bad Kissingen nach Bad Bocklet oder zum Schloßmuseum Aschach




Die Postkutschenlinie feierte 1999 ihr 60-jähriges Jubiläum. Die Fahrten der Postkutsche finden statt von Anfang Mai bis Mitte Oktober täglich und zwar montags, mittwochs, freitags und sonntags nach Bad Bocklet und dienstags, donnerstags und samstags nach Schloß Aschach. Abfahrt ist jeweils um 14.00 Uhr, Münchener Str. 5, Bad Kissingen, Rückkunft ist etwa um 17.15.Uhr.

Pferde-Personenpost Bad Kissingen – Bad Bocklet

Das liebenswürdige Symbol einer Zeit, in der Reisen noch nichts mit Hektik zu tun hatte, die Postkutsche, gehört mit zu den schönsten und liebenswürdigsten Einrichtungen in unserer Badestadt. Sie wurde im Laufe der Jahre zu einer Attraktion für Bad Kissingen und das Biedermeierbad Bocklet.

Die ersten Postkutschen verkehrten vor 450 Jahren. Ab 1595 bekamen die Fürsten von Thurn und Taxis das Monopol für Postkutschenlinien. Im Jahre 1830 verkehrte erstmals eine Königlich-Bayrische Postkutsche zwischen Bad Kissingen und dem damaligen Knotenpunkt Poppenhausen. Das Netz der Pferdepostlinien wurde in den folgenden Jahrzehnten ständig erweitert, bis Eisenbahn und Automobil um die Jahrhundertwende des 20. Jahrhunderts ihren Siegeszug antraten und den Postkutschen den Rang abfuhren. Bereits 1909 wurden die letzten Pferdepostlinien nach Brückenau und Bad Bocklet durch Kraftpostlinien ersetzt.

Aber schon 1937 ließ die damalige Reichspost 24 Kutschen („Berline mit Coupé“) nachbauen, um sie in landschaftlich reizvollen Gegenden Deutschlands einzusetzen. Die Wiederaufnahme der Postkutschenfahrten erfolgte in der Absicht, die geschichtliche Entwicklung des Postreisedienstes und des Verkehrswesens durch ein lebendiges Beispiel zu veranschaulichen. Fremdenverkehr der Kurorte Bad Kissingen und Bad Bocklet, sowie die reizvolle Landschaft des Saaletales waren ideale Voraussetzungen für dieses Vorhaben.

Am 7.6.1939 fand die Eröffnungsfahrt der Pferde-Personenpost Bad Kissingen – Bad Bocklet statt. Die Kutsche, eine Nachbildung aus der Zeit der Kaiserlichen Reichspost, verkehrte damals noch zweimal von Bad Kissingen nach Bad Bocklet. Der Fahrbetrieb mußte kurz danach mit Ausbruch des 2. Weltkrieges wieder eingestellt werden.

Im Jahre 1950 wurde die Pferde-Personenpost Bad Kissingen – Bad Bocklet wieder eingerichtet. Am 13. August konnten die Postkutschenfahrten zum erstmals veranstalteten Rakoczy-Fest zwischen Bad Kissingen und Bad Bocklet wieder aufgenommen werden. Die Linie wurde postamtlich betrieben, Gespann und Kutscher wurden aber von der Firma Kohlhepp gestellt.

Am 17. April 1967 findet die Eröffnungsfahrt mit einer neuen Kutsche, die in den Hauptwerkstätten für Kraftpostwagen in Bamberg in rund 15 Monaten hergestellt worden ist, statt. Die neue Kutsche gleicht der bisherigen Postkutsche, die erstmals am 7. Juni 1939 zwischen den beiden Badeorten verkehrte und ist wie diese eine getreue Nachbildung einer Kutsche aus der Zeit der Kaiserlichen Reichspost. Sie ist technisch verbessert und mit allen modernen Bequemlichkeiten ausgestattet. Das fast 2000 kg schwere Gefährt wurde mit einer hydraulischen Vierradbremse ausgestattet und der Radstand auf 2,55 Meter erweitert. Vier prächtige Pferde sind vor die Kutsche gespannt, die 9 Personen Platz bietet. Kutscher und Postillon tragen die Königlich-Bayrische Postillionsuniform.

Ab der Fahrsaison 1973 wird der Postkutschenbetrieb in eigener Regie durchgeführt. Der Poststall wird in der Oberen Saline eingerichtet. Als Poststallhalter und Gespannführer wird der Landwirtschaftsmeister Berthold Dürrstein verpflichtet.

Die Postkutsche und die weithin vernehmbaren Klänge des Posthorns gehören zum sommerlichen Bild Bad Kissingens und Bad Bocklets. Die Postkutsche ist wohl mit das beliebteste Fotomotiv unserer Stadt und viele begeisterte Zuschriften aus aller Welt beweisen zudem, welchen Anklang diese Erinnerung „an die gute alte Zeit“ allgemein findet. So durchzieht ein Stück alter Romantik diese Gegenwart, auf einem herrlichen Fleckchen Erde, gesegnet mit natürlichen Heilquellen und besucht von Kurgästen aus dem In- und Ausland.



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